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Tipps für Angehörige und Freunde

Ein Verbrennungs- und Verbrühungsunfall ist für die gesamte Familie eine große Belastung. Neben der Sorge um das brandverletzte Kind muss der Alltag irgendwie weiterlaufen. Die Anstrengung steigt noch, wenn die Klinik weit vom Wohnort entfernt ist und Geschwisterkinder zuhause warten. Das ist oft der Fall, wenn das Kind in eine Spezialklinik verlegt werden muss.

Die betroffenen Familien brauchen meist dringend Hilfe. Oft fällt es ihnen aber schwer, darum zu bitten. Im Folgenden haben wir Tipps für Angehörige und Freunde zusammengefasst, wie sie einer Familie mit einem brandverletzten Kind im Krankenhaus helfen können.

  • Bieten Sie den Eltern an, die Geschwisterkinder zu betreuen.
  • Spenden Sie den Geschwisterkindern Trost und bieten Sie ihnen ein Gespräch an. Oft müssen sie lange Zeit auf die Eltern verzichten. Sie haben nicht nur mit der Angst um das verletzte Geschwisterkind zu kämpfen, sondern auch mit der Überlastung der Eltern.
  • Bieten Sie Ihre Hilfe im Haushalt an, z. B. Einkaufen, Kochen, Waschen.
  • Fahren Sie die Eltern in die Klinik und/oder holen Sie sie wieder ab.
  • Bieten Sie an, die Wohnung und/oder die Haustiere zu hüten.
  • Bieten Sie an, das Umfeld über den Unfall zu informieren, z. B. Schule, Kindergarten, Angehörige, Freunde, Seelsorger, Kinderarzt, Versicherungen.
  • Fragen Sie, ob Sie etwas für das verletzte Kind mitgeben oder besorgen können.
  • Fordern Sie für die Familie Informationen bei Paulinchen e.V. an.
  • Wenn gewünscht, nehmen Sie Kontakt zu dem brandverletzten Kind auf. Vertraute Bezugspersonen und Freunde sind jetzt besonders wichtig.
  • Wenn gewünscht, nehmen Sie so schnell wie möglich Kontakt zu dem brandverletzten Kind auf.
  • Brechen Sie nicht den Kontakt zum Kind ab, weil Sie die Schwere der Verletzung nicht sehen oder ertragen können. Die Familie und das Kind brauchen Sie! Lassen Sie sich eventuell vorher beraten.
  • Schreiben Sie dem Kind oder rufen Sie es an. Bitten Sie Freunde des Kindes, ihm/ihr zu schreiben oder ein Bild zu malen.
  • Schicken Sie Fotos von Freunden, Angehörigen, Haustieren etc.
  • Nehmen Sie Grüße und Geschichten auf, damit das Kind vertraute Stimmen hört.
  • Fragen Sie nach speziellen Wünschen des Kindes und schicken Sie ein Päckchen.
  • Wenn das Kind sehr schwer verletzt ist, kann ein Besuch auch für Sie sehr belastend sein. Scheuen Sie sich nicht, auch selbst psychologischen oder seelsorgerischen Trost im Krankenhaus anzunehmen.
  • Achten Sie besonders beim ersten Besuch darauf, keine Angst, Unsicherheit oder Sorge zu zeigen.
  • Besprechen Sie Dinge, die das Kind nicht hören soll, unbedingt außer Hörweite.
  • Wenn das Kind sehr schwer verletzt ist, kann der Besuch auch für Sie sehr belastend sein. Sprechen Sie mit Freunden oder Angehörigen über Ihre Gefühle. Scheuen Sie sich nicht, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  • Über ein Mitbringsel freut sich jedes Kind. Suchen Sie den Kontakt und bieten Sie Ihre Hilfe an.
  • Bücher zum Vorlesen, Audio-CDs/Audio-Files (gern auch selbst besprochen), DVDs, Malbücher, Fotos (z. B. vom Haustier, der Kindergartengruppe ...), Leuchtsterne, Poster, ein Lieblingsessen, ein Krankenhaustagebuch oder Poesiealbum für lange Krankenhausaufenthalte, Rätselbücher, Bastelvorlagen, Magnetspiele ...
  • Denken Sie sich etwas ganz Persönliches aus ...
  • Auch die betreuenden Angehörigen im Krankenhaus freuen sich über ein kleines Mitbringsel.
  • Hinweis: Blumen sind auf der Intensivstation nicht erlaubt. Topfpflanzen dürfen überhaupt nicht in Krankenhäuser mitgebracht werden.
  • Erkundigen Sie sich nach dem Befinden des Kindes. Aufrichtige Anteilnahme ist sehr wichtig. Vermeiden Sie es nicht, nachzufragen, wie es dem Kind geht, weil Sie die Eltern nicht an ihren Schmerz erinnern möchten. Die Eltern werden selbst entscheiden, wie ausführlich sie antworten wollen.
  • Hören Sie zu, wenn die Eltern über den Unfall sprechen möchten – auch noch Wochen danach.
  • Wechseln Sie nicht das Thema, wenn die Eltern über den Unfall sprechen wollen, weil es Ihnen unangenehm ist oder weil Sie meinen, die Eltern damit schonen zu wollen.
  • Manchmal ist es hilfreich, auf das „Glück im Unglück“ hinzuweisen, um die Gedanken der Eltern in eine positive Richtung zu lenken, ohne den Unfall zu verharmlosen. Vermeiden Sie aber, über „ähnliche Fälle“ oder andere schlimme Krankheiten zu erzählen. Dies hilft den Eltern nicht, die ganz in der Sorge um ihr eigenes Kind sind und keine Kraft haben, auch noch andere Schicksale aufzunehmen.
  • Wenig hilfreich sind „eigene Erfahrungen“ ebenso wie Ratschläge, die Sie aus der Presse, Fernsehen oder von Bekannten etwa über Therapieformen gehört haben. Sie sind sicher gut gemeint, helfen aber nicht konstruktiv weiter, sondern können die Eltern gerade in der Anfangszeit eher verunsichern.
  • Vermeiden Sie Vorwürfe und Schuldzuweisungen an die Eltern. 

Vermeiden Sie Sätze wie:

  • „Es ist nicht so schlimm.” Ein Verbrennungs-/Verbrühungsunfall gehört zu den schwersten und schmerzhaftesten Verletzungen, die es gibt.
  • „Mir wäre das nicht passiert.” Keiner ist vor diesen Unfällen geschützt!
  • „Hättet ihr doch besser aufgepasst!” Obwohl Eltern auf ihre Kinder aufpassen, können Unfälle passieren.
  • „Ich weiß, wie ihr euch fühlt.” Dieser Satz steht nur denen zu, die einen ähnlich schweren Unfall erlitten haben.
  • Bieten Sie weiterhin konkrete Hilfe an (einkaufen, Geschwisterkinder betreuen, Wäsche waschen, mitkochen, etc.), denn vielen Eltern fällt es schwer, über lange Zeit immer wieder um Hilfe zu bitten oder Hilfe anzunehmen.
  • Fragen Sie die Eltern, ob Sie die Umgebung, wie zum Beispiel Kindergarten oder Schule, mit Fotos und Gesprächen auf das möglicherweise veränderte Aussehen des Kindes vorbereiten sollen.
  • Widmen Sie den Geschwisterkindern Ihre Aufmerksamkeit, denn sie müssen auch weiterhin viel zurückstecken, da die tägliche Pflege eines brandverletzten Kindes sehr viel Zeit der Eltern in Anspruch nimmt.

 Jetzt den kostenlosen Flyer auf Deutsch, Englisch oder Polnisch herunterladen!